
Der Urbane Waldgarten Berlin-Britz befindet sich im Süden Berlins im Bezirk Neukölln und grenzt südlich an den bekannten Park „Britzer Garten“. Die Lage des Standortes bietet eine hohe soziale Diversität: Südöstlich des Projektstandortes liegt die dicht bebaute Hochhaussiedlung Gropiusstadt, ebenso gibt es eine gemischte Struktur aus Ein- und Mehrfamilienhäusern im dörflich geprägten Buckow. Westlich der Fläche befinden sich mehrere Kleingartenanlagen. Die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ermöglicht eine direkte Verbindung in den dicht besiedelten Bereich des Stadtteils Neukölln, wo in der Bevölkerung die Nachfrage nach Gemeinschaftsgärten hoch ist. Durch die beachtliche Größe der Waldgartenfläche wird die dortige Artenvielfalt gefördert, da wichtiger Lebensraum für die Tiere der Berliner Stadtnatur entsteht.
Das gesamte Areal umfasst 2,8 ha und ist in verschiedene Teilflächen unterteilt. Kern der Anlage ist der 5.000 m² große Gemeinschaftsgarten mit zusätzlich 1.000 m² Umweltbildungsfläche. Um ihn herum gruppieren sich unterschiedlich große Parzellencluster mit insgesamt 60 Einzelkleingärten. Verbunden ist alles durch 10.000 m² öffentlich zugängliche Grünflächen mit vielen Obstgehölzen, wo im Vorbeispazieren genascht und geerntet werden kann. Alle Bereiche werden ökologisch nach den Prinzipien des Waldgartens bewirtschaftet.
In ihrer Neuartigkeit ist die gesamte Anlage ein Ort der Umweltbildung und bietet die Möglichkeit, neue soziale Netzwerke zu schaffen und gemeinsam von der Natur zu lernen.

Entwicklungsgeschichte
Termine
Aktuelles
Konzeption des Waldgarten-Kleingartenparkes
Innerhalb einer wissenschaftlichen Voruntersuchung im vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Waldgärten als langfristige, multifunktionale Flächennutzung im urbanen Raum“ (07/2018 bis 04/2020) entstand im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V., der Universität Potsdam, dem Bezirksamt Neukölln und der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) die Idee, auf dieser neu zu entwickelnden Kleingartenanlage eine neuartige, moderne Form eines Kleingartenparks mit dem Leitbild Waldgarten als bundesweites Pilotprojekt zu entwickeln. Nach einer intensiven Phase des Austausches erarbeitete das von SenUVK beauftragte Planungsbüro Schmidt-Seifert (seit 2022 WYLD Landschaftsarchitekten) ein räumliches Entwicklungskonzept auf Basis von Ergebnissen aus gemeinsamen Workshops unter Beteiligung der oben genannten Runde, an denen auch das Freilandlabor Britz e.V. und die Grün Berlin GmbH teilnahmen. Das innovative Konzept (siehe Plan links) sieht verschiedene Gartenformate mit dem Leitbild Waldgarten innerhalb der Gesamtanlage vor. So wird es neben 60 privaten Kleingartenparzellen auch einen gemeinschaftlichen Waldgarten von 5.000 m² geben, der sich zusammen mit einer 1.000 m² großen Zone für Umweltbildung, betreut durch das Freilandlabor Britz e.V., in der Mitte der Gesamtanlage befindet. Die unterschiedlich großen Parzellen, teils mit, teils ohne Laube, werden in Clustern zusammengelegt. Sie umschließt eine gemeinsame Einfriedung, während es innerhalb der Cluster keine Gartenzäune geben wird. Die größeren Cluster besitzen eine gemeinsame „Kernzone“, die gemeinschaftlich genutzt und gestaltet werden kann, dabei aber besonders mit Obstbäumen und -sträuchern der Waldgartenstruktur folgen soll und wo gemeinschaftliche Nutzungen wie z.B. die Kompostierung untergebracht werden kann.
Von Mai 2019 bis September 2019 fand zur Vorbereitung des gemeinschaftlichen Waldgartens eine Reihe von Workshops in einem aktivierenden Beteiligungsverfahren statt. Viele engagierte Bürger*innen nutzten die Gelegenheit und erarbeiteten in verschiedenen Workshops Gestaltungsvarianten, Organisationsformen und Ausstattungsmerkmale des Urbanen Waldgartens. Seit Oktober 2019 finden regelmäßige Treffen statt, wobei sich Plenumstreffen mit der gesamten Gruppe an Interessierten und Arbeitsgruppentreffen zum Thema Gestaltung des gemeinschaftlichen Waldgartens sowie einer Gruppe zur Ausarbeitung einer Vereinssatzung abwechseln. Im Sommer 2019 und 2020 fanden etliche Exkursionen zu anderen Gärten statt, um Ideen und Erfahrungen für die Anlage zu sammeln und auszutauschen. Im Laufe des Sommers 2021 wird die räumliche Planung in einem partizipativen Planungsverfahren vertieft, wobei die Ideen und Planungsgrundlagen der sehr aktiven Gruppe einfließen und das räumliche Konzept detailliert für die Umsetzung ausgearbeitet wird. Geplant ist die Realsierung und Pflanzung der Gehölzstrukturen in der Waldgarten-Kleingartenanlage ab Frühjahr 2022.
Du möchtest mitmachen?
Schreibe uns bitte:
Solltest Du Lust haben im Projekt mitzumachen, schreibe uns kurz und komme gerne zum nächsten Plenumstreffen dazu! Wir und die entstehende Gruppe freuen uns über alle Interessierten!
Deine Anfrage zum Mitmachen im Waldgarten in Berlin-Britz richte bitte an: Kimberley Müller
Umweltbildungsaktivitäten

Die Schüler*innen der Schule am Bienwaldring haben sich intensiv mit dem Thema „Bestäuber“ beschäftigt und tolle Plakate erstellt, auf welchen sie ihre Ergebnisse festgehalten haben. Sie haben gelernt, wie Insekten und Blüten aufgebaut sind, und nachgespielt, wie der Pollen von einer Blüte zur anderen gelangt. Im Frühjahr werden die Plakate im Waldgarten ausgestellt.
Die teilnehmenden 5. und 6. Klassen der Walter-Gropius-Schule haben in Präsentationen ihre Erkenntnisse untereinander und mit ihren Eltern geteilt. Ergänzend zu den Tätigkeiten, welche wir mit ihnen auf unserer Ausweichfläche, dem Britzer Garten, durchgeführt haben, recherchierten sie in der Schule und der Bibliothek zum Thema „Zeit“ und kamen dabei zu ganz unterschiedlichen Forschungsfragen.
Auch in diesem Halbjahr möchten wir das Lernen im Waldgarten mit dem Lernen in der Schule verknüpfen. Wir werden dazu bis zur Fertigstellung des Waldgartens in der Ökolaube Pflanzen kennenlernen, Gemüse anbauen und Ernährungsgewohnheiten reflektieren.
Im April starten wir mit einem Programm für unsere Jüngsten im Gemeinschaftsgarten.